Natürlich

Kunst und Handwerk aus Baden-Württemberg, inspiriert von der Natur, in Karlsruhe.

Schon immer war die Vielfalt der Natur mit ihren Formen, Farben oder Materialien Ideengeberin für KünstlerInnen. Die Ausstellung „Natürlich“ im Regierungspräsidium am Rondellplatz in Karlsruhe zeigt Schmuck, Keramiken sowie Arbeiten aus Textil, Papier und anderen Materialien. Inspiriert von den Schätzen der Natur bieten die Objekte den Besuchern einen neuen Blick auf dieses Thema. 30 KünstlerInnen, die meisten Mitglieder des Bundes der Kunsthandwerker Baden-Württemberg, aber auch Studierende und AbsolventInnen der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, beteiligen sich mit ihren Arbeiten.

Heike Ehrath

Heike Ehrath, Unterwassertiere aus Papier, spielerisch umgesetzt.

Susanne Goldbach

Susanne Goldbach, Krabbeltiere mit geradezu menschlichen Eigenschaften.

Ute Kathrin Beck

Ute Kathrin Beck, Schönheit und Verderben, Installation mit Corona Objekten.

So präsentiert z.B. Heike Ehrath farbenprächtige Objekte aus Papier, die an Quallen mit ihren langen Tentakeln erinnern. Die schillernden Flügel von Insekten und Käfern haben die Goldschmiedin Susanne Goldbach zu Schmuckstücken mit Emaille inspiriert, welche dieses prächtige Farbenspiel wiedergeben. Bei den Kissen von Ute Ketelhake bekommen Abfälle von Strickstoffen ein „zweites Leben“. Robuste weiche Fransen werden eingewebt und ähneln Korallenformationen, die sich sanft in der Strömung unter Wasser bewegen. Einer blühenden Sommerwiese gleich sind die Farben der Decken und Kissen der Weberin Dagmar Hawener.

Heide Nonnenmacher

Heide Nonnenmacher, Keramikobjekt. Vor 140 Millionen Jahren gab es hier ein Jurameer.

Elisa Stützle-Siegsmund

Elisa Stützle-Siegsmund, Installation. Erinnerungen an das Jurameer.

Martina Ege

Martina Ege, Ring. „Stachelige“ Struktur in Verbindung mit buntem Feueremaille.

Heide Nonnenmacher und Elisa Stützle-Siegsmund nutzten paläontologische Funde aus dem Jurameer, das sich vor 140 Millionen Jahren über Süddeutschland erstreckte, um neue Objekte aus Keramik zu kreieren. Für die Goldschmiedin Martina Ege dienten farbenprächtige Korallen als Inspirationsquelle. Ihre „stacheligen“ Strukturen erhalten ihre Leuchtkraft durch Feueremaille.

Julia Münzing

Julia Münzing, Broschen Flux Paradoxon. Rasterelektronische Aufnahmen von Blütenpollen als Vorlage.

Stefanie Prießnitz

Stefanie Prießnitz, Collier umwickelt. Inspiriert von Spinnen.

Themen-Ausstellungen wie „Natürlich“ zeigen die kreativen, künstlerischen Fähigkeiten, die heute auch im Kunsthandwerk in Baden-Württemberg verbreitet sind. Darüber hinaus stellen die Unikate und Kleinserien auch einen Gegenpol zur anonymen Massenproduktion dar. 2003 wurde das Kunsthandwerk von der UNESCO als „Immaterielles Kulturgut einer Nation“ eingestuft.