Paul Evans: Designs for the City

Möbelkunst aus den Siebzigern bei Wright Chicago

Cityscape ist die letzte große Serie von Paul Evans (1931–1987), dem amerikanischen Bildhauer, Kunstschmied und Möbeldesigner. Während seine frühe Arbeiten auf Dekoration setzen, verflacht er hier die dekorativen Elemente und konzentriert sich auf das Spiel des Lichts über der reinen Form, inspiriert von der Manhattan Skyline.

Evans studierte u.a. an der renommierten Cranbrook Academy of Art in Michigan, 1955 begann er in seinem eigenen Studio Truhen aus Kupfer und Schränke mit Stahlfront zu fertigen. Für den Hersteller Directional Furniture entwickelte er ab 1964 mehrere Möbelserien. Jedes Teil war von Hand gefertigt, Evans überwachte dabei jeden einzelnen Schritt der Produktion. Ende der 1970er wurde die Kooperation beendet, denn die edlen Stücke waren einfach zu teuer. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Paul Evans mit der Konzeption von kinetischen Möbeln.

Die Auktion bei Wright umfasste 35 Lose aus dem Jahr 1975, sie zeigen die wichtigsten Variationen der Formen und Materialien seiner Cityscape Linie, die für Directional zwischen 1971 und 1981 in (Klein-)Serie ging. Evans erreichte etwas Seltenes in der Welt des Handwerks – den Dialog mit der Avantgarde der Innenarchitektur. Hier lässt sich getrost von Möbelkunst sprechen.

 

Paul Evans: Designs for the city – Wright Chicago

Cityscape Schrank aus der PE 300 Serie, 1975. Paul Evans Studio für Directional. Walnuss, Messing. Schätzung: 10.000-15.000$. Das Möbelstück kann mit Glasplatte als Esstisch genutzt werden. Verkauft für 20.480$.

 

Paul Evans – Wright Chicago

Prototyp Cityscape Schrank-Suite, 1975. Paul Evans Studio für Directional USA. Verchromter Stahl (265 x 64 x 153 cm). Schätzung: 30.000-50.000$. Kein Zuschlag.

 

Paul Evans: Designs for the city – Wright Chicago

Cityscape Beistelltisch aus der PE 500 Serie, 1975. Paul Evans Studio für Directional. Verchromter Stahl, Ahorn. Schätzung: 3.000-5.000$. Fotos: Courtesy Wright